Geschichte

Der Ursprung des Kin-Ball-Sports liegt in Kanada, als Mitte der 1980er Jahre eine Gruppe von Sportstudenten für ihr Examen die Aufgabe gestellt bekamen, eine Sportart zu entwickeln, die den konditionellen, koordinativen und sozialen Defiziten innerhalb der kanadischen Gesellschaft entgegenwirken sollte. Die Studenten erinnerten sich an ein Rockkonzert, in dessen Verlauf die Band riesige Bälle ins Publikum warf, worauf das Publikum schier aus dem Häuschen geriet. Damit stand der Entschluss fest, den großen Ball in den Mittelpunkt der von ihnen zu entwickelnden Sportart zu stellen.

Nach vielen Wochen des Nachdenkens, Sammelns von zahlreichen Übungsformen und ‚Kleinen Spielen‘ mit dem Riesenball, hatten die Studenten im Oktober 1986 die Idee, aus der bisherigen ‚Beschäftigung‘ mit dem großen Ball ein Mannschaftsspiel zu machen. Dafür entwickelten sie ein außergewöhnliches Konzept mit drei Mannschaften à vier Spieler und legten den Schwerpunkt auf den Teamgeist, womit Männer und Frauen oder Erwachsene und Kinder miteinander spielen konnten. Dies war auch die Ergänzung des Kin-Ball-Sports durch das Kin-Ball-Spiel.

Um diese neue Spielidee über Quebec hinaus auf ganz Kanada zu verbreiten und schließlich in die Welt hinauszutragen, brauchte es ein geschicktes Marketing und Geld. 1987 gründete einer der Studenten eine Kapitalgesellschaft, die Firma OMNIKIN Inc.®. Während dieser die Leitung der Gesellschaft übernahm, war es Aufgabe seiner Studienkollegen, das Kin-Ball-Spiel für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dafür brachten sie die Sportlehrer von Quebecs Universitäten zusammen. Es gelang, das neue Mannschaftsspiel als eine außerschulische Nachmittagsaktivität einzurichten. Damit konnte Kin-Ball® das sehr begrenzte Angebot an regulären Sportstunden der Schulen ergänzen.

Das heutige Kin-Ball-Spiel entstand nicht über Nacht. Viele Sportlehrkräfte kooperierten, um das Potenzial dieses einzigartigen Balls herauszufinden. Ursprünglich wurde der Ball ja zu verschiedenen relativ eigenständigen Zwecken genutzt: für die Entwicklung der Geschicklichkeit, der konditionellen Fähigkeiten und der Kooperation. Im August 1987 bekam das Sportspiel Kin-Ball® ein festgeschriebenes Regelwerk. Seitdem steht Kin-Ball® für die neue Form eines Spiels, das als sozial-integrativer Schul- und Freizeitsport aber auch als leistungsorientierter Wettkampfsport betrieben werden kann und aus einer Vielzahl von konditions- und koordinationsfördernden Elementen besteht. Zudem duldet Kin-Ball® keine physische oder verbale Gewalt und der Schiedsrichter ist in jeder Hinsicht Herr des Spiels. Kein Spieler darf versuchen, in irgendeiner Form den Schiedsrichter zu beeinflussen oder gar einzuschüchtern. Ebenso werden alle Spieler als gleichwertig betrachtet, d.h. es gibt keine Stars und keine ‚schlechten‘ Spieler; also auch keine Diskriminierung. Deshalb ist Kin-Ball® ein hervorragendes Modell der Sporterziehung, indem es auf umfassende Weise den Respekt gegenüber Mitspielern, Gegenspielern und den Offiziellen einfordert. Unterstützt wird dies durch die ‚Charta zu sportlichem Verhalten‘, die Teil des Regelwerkes ist, das wiederum Verstöße gegen die Charta streng ahndet.

Die Zahl der Schulen, die Kin-Ball® außerhalb des regulären Sportunterrichts betrieben, wuchs im Gebiet von Quebec City, Montreal, Maurice und Saguenay von 10 im Jahr 1987 auf 129 im September 1991 an.

1992 machte die Entwicklung von Kin-Ball® mit der Gründung des Kin-Ball-Verbandes der Provinz Quebec einen weiteren wichtigen Schritt. Dieser Verband machte es sich zur Aufgabe, die Entwicklung des Kin-Ball-Spiels in der gesamten Provinz Quebec voranzutreiben. Er bot die notwendige Unterstützung für regionale Einrichtungen an, deren Aufgabe es war, ein Kin-Ball-Training außerhalb des regulären Sportunterrichts zu betreiben. Darüber hinaus ermöglichte der Verband eine Ausbildung für Personen, die sich direkt oder indirekt für den Kin-Ball-Sport engagieren wollten.

Im Januar 1993 wurde der Kin-Ball-Verband der Provinz Quebec offiziell durch das Ministerium für Freizeit und Sport (MLCP) anerkannt. Dies war zwar ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt, allerdings machte das MLCP deutlich, dass vor 1996 keine finanziellen Zuwendungen zu erwarten wären. Bis dahin musste sich der Verband durch den Verkauf von Spielmaterial und durch die Werbung von Mitgliedern selbst finanzieren.

Im Verlauf des Jahres 2000 wurden der Kanadische Kin-Ball-Verband und der Internationale Kin-Ball-Verband (IKBF) gegründet mit dem Auftrag, den Kin-Ball-Sport in ganz Kanada und auch international zu verbreiten.

Kin-Ball® wurde zum ersten Mal in Deutschland, anlässlich des Deutschen Turnfestes (2004) vorgestellt. Eine Mitarbeiterin des Saarländischen Turnerbundes (STB), brachte das Spiel aus Kanada mit. Schon 2005 nahm eine saarländische Delegation an den Weltmeisterschaften in Belgien teil. 2008 fand sogar die Europameisterschaft in Saarlouis statt.

Im Januar 1993 wurde der Kin-Ball-Verband der Provinz Quebec offiziell durch das Ministerium für Freizeit und Sport (MLCP) anerkannt. Dies war zwar ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt, allerdings machte das MLCP deutlich, dass vor 1996 keine finanziellen Zuwendungen zu erwarten wären. Bis dahin musste sich der Verband durch den Verkauf von Spielmaterial und durch die Werbung von Mitgliedern selbst finanzieren.

Im Verlauf des Jahres 2000 wurden der Kanadische Kin-Ball-Verband und der Internationale Kin-Ball-Verband (IKBF) gegründet mit dem Auftrag, den Kin-Ball-Sport in ganz Kanada und auch international zu verbreiten.

Kin-Ball® wurde zum ersten Mal in Deutschland, anlässlich des Deutschen Turnfestes (2004) vorgestellt. Eine Mitarbeiterin des Saarländischen Turnerbundes (STB), brachte das Spiel aus Kanada mit. Schon 2005 nahm eine saarländische Delegation an den Weltmeisterschaften in Belgien teil. 2008 fand sogar die Europameisterschaft in Saarlouis statt.

Nachdem erst mehrere Jahre später weitere Vereine außerhalb des Saarlandes entstanden, wurde im November 2019 im Rahmen des 10. Kin-Ball Welt Cups im französischen Les Ponts-de-Cé (Angers), ein eigenständiger Deutscher Kin-Ball Verband (DKBV) gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt stand der Vorläufer des DKBV unter dem Dach des STB. Mit einem bundesweiten Engagement in Schulen und Vereinen verbreitet seitdem der DKBV die Idee des Kin-Ball® Sports in Deutschland.

Geschichte der Welt-Cup-Turniere im Kin-Ball-Spiel

2001   1. World-Cup in Kanada mit 4 Nationen: Kanada, USA, Japan und Belgien

2002   2. World-Cup in Kanada mit 4 Nationen: Kanada, Japan, Belgien, Frankreich

2005   3. World-Cup in Belgien mit 6 Nationen: Kanada, Japan, Belgien, Frankreich, Spanien, Deutschland

2007   4. World-Cup in Spanien mit 7 Nationen: Kanada, Japan, Belgien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Dänemark

2009   5. World-Cup in Kanada mit 8 Nationen: Kanada, Japan, Belgien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Dänemark, Schweiz

2011   6. World-Cup in Frankreich (Nantes) mit 8 Nationen: Kanada, Japan, Belgien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Dänemark, Schweiz

2013   7. World-Cup in Belgien mit 11 Nationen: Kanada, Japan, Belgien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Dänemark, Schweiz, Tschechien, Südkorea, China

2015   8. World-Cup in Spanien mit 12 Nationen: darunter die Neulinge Österreich und Slowakei. Erstmals gewinnt nicht Kanada beide Turniere, sondern Japan wird Sieger bei den Männern

2017   9. World-Cup in Japan (Tokyo) mit 12 Nationen: darunter die Neulinge Hong Kong und Singapur

2019   10. World-Cup in Frankreich (Les Ponts-de-Cé) mit 11 Nationen: Kanada, Japan, Belgien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Schweiz, Tschechien, Südkorea, China, Hong Kong

2024   11. World-Cup in Südkorea (Seoul) mit 13 Nationen: Japan, Kanada, Belgien, Spanien, Frankreich, Hong Kong, Tschechien, Schweiz, Südkorea, China, Singapur, Dänemark und Deutschland