Europameisterschaft 2023 – Jaén

Lange haben wir darauf gewartet. In diesem Jahr fand die Kin-Ball Europameisterschaft 2023 in der imposanten Olivio Arena in Jaén (Spanien) statt. Das Turnier versammelte zwischen dem 24. Oktober und dem 28. Oktober 2023 die besten Kin-Ball-Teams Europas und bot eine beeindruckende Kulisse für spannende Wettkämpfe und begeisternde Begegnungen. Die deutsche Delegation ging dabei mit einer Damen- und einer Herrenmannschaft an den Start, die sich mit viel Enthusiasmus und jugendlicher Energie im Laufe der EM-Woche in das Turnier reinarbeiten sollten.

Die Europameisterschaft begann mit einer feierlichen Eröffnung vor der „Catedral de la Asunción de Jaén“, bei der alle teilnehmenden Teams vorgestellt wurden. Es folgte ein herzliches Willkommensdinner, bei dem SpielerInnen, TrainerInnen und Offizielle die Gelegenheit hatten, sich kennenzulernen und über die bevorstehenden Herausforderungen zu fachsimpeln. Dieser Festakt schuf eine freundschaftliche Atmosphäre, die die Grundlage für ein fair und intensiv ausgetragenes Turnier legte.

Die beiden deutschen Mannschaften, bestehend aus überwiegend jungen SpielerInnen, traten mit viel Vorfreude und Ehrgeiz an, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Jedoch war die Nervosität zu Beginn des Turniers klar spürbar, was sich in den ersten Spielen widerspiegelte. Beide Mannschaften produzierten ungewöhnlich viele einfache Fehler und schienen von der Intensität und dem Niveau des internationalen Wettbewerbs überwältigt zu sein. Spielzüge, die im Training mit Leichtigkeit gespielt wurden, sind in einfachen Spielsituationen in Vergessenheit geraten. Einfache Aufschläge verfehlten klar die Lücken oder wurden in den „andalusischen Himmel“ gefeuert.

Im Verlauf des Turniers zeigten die deutschen Teams jedoch eine beeindruckende Entwicklung. Die SpielerInnen gewannen an Selbstvertrauen und ließen ihr Potenzial aufblitzen. Nach schweren, aber lehrreichen Vorrundenspielen, erkämpfte sich die Damenmannschaft im Ranking-Game einen wichtigen Verlängerungssieg gegen Dänemark, was ihnen letztendlich den 6. Platz in der Gesamtwertung einbrachte. Die Deutschen Herren sorgten sogar für einen emotionalen Höhepunkt im deutschen Fanlager, als sie im letzten Spiel nach einem 6:10-Rückstand gegen die favorisierten Schweizer einen spektakulären Satz gewannen. Die Freude über diesen Erfolg war nicht nur bei den Spielern, sondern auch beim Herren-Trainer Artur God groß: „Nach dem enttäuschenden ersten Vorrundentag haben wir versucht im Training die Freude am Spiel wiederzufinden, was uns in den darauffolgenden Partien sehr gut gelungen ist. Ich bin von der Moral der Spieler begeistert, die nach den bitteren Rückschlägen nicht aufgaben, sondern an sich stets glaubten.“

Die beiden belgischen Mannschaften krönten sich letztendlich zu verdienten Champions der EM. Dennoch haben die deutschen Mannschaften zweifellos bewiesen, dass sie mit den großen Kin-Ball-Nationen Europas mithalten können. Obwohl noch ein weiter Weg vor ihnen liegt, schauen die beiden Trainer optimistisch in die Zukunft und haben bereits den Blick auf die Weltmeisterschaft im Jahr 2024 gerichtet. „Im Turnierverlauf konnte man mit jedem Spiel Fortschritte erkennen. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die immer sehr gut mitgezogen und auch schwierige Entscheidungen akzeptiert hat. Es war mir eine Ehre, diese Mannschaft zu betreuen, mit der beim nächsten Turnier zu rechnen ist“, resümierte Damen-Trainer Dennis Merscher. 

Fotos: JPR-Photografie

 

Die Ergebnisse der Deutschen Mannschaften:

Damen

Vorrunde:

DEN – GER – BEL (0 : 0 : 4)

CZE – SWI – GER (4 : 2 : 0)

GER – FRA – SPA (0 : 4 : 0)

Rankinggame: DEN – GER – SPA (0/0 : 0/1 : 4)

Herren

Vorrunde:

CZE – SWI – GER (2 : 4 : 0)

DEN – GER – BEL (1 : 0 : 4)

GER – FRA – SPA (0 : 3 : 4)

Rankinggame: DEN – SWI – GER (0 : 4 : 1)